Wie es weitergeht: Von Volksgartendrehscheibe zu Weichenstellwerk (Juli 2016)

Seit 2014 können Asylbewerberinnen und Asylbewerber durch ein Netz von Freiwilligen organisiert und betrieben vom Verein Sicher Leben Deutsch lernen. Damit wurde ein Angebot auf die Beine gestellt, was auf ein grosses Bedürfnis traf und die Anzahl der Schülerinnen und Schüler wuchs auf über 300 mit 50 ehrenamtlichen Lehrerinnen und Lehrern. Die Räume der Kreuzkirche wurden dafür zu klein.
Unter dem Titel Weichenstellwerk wurden in den Räumlichkeiten der Holding Graz in der Steyrergasse 114 ein Raum gefunden, um das Angebot der Sprachkurse weiterführen zu können und gleichzeitig Raum zu haben für Kurse über Leben in Österreich.

Volksgarten-Drehscheibe und Community Policing in der Kreuzkirche

Der Volksgarten liegt bei uns vor der Haustür und so lassen uns die Probleme dort nicht kalt. Unsere eigenen Möglichkeiten als Evangelische Pfarrgemeinde sind begrenzt, aber zusammen als Puzzlestein mit der Volkgarten-Drehscheibe und dem Community Policing ist es hoffentlich möglich, ein Teil dazu beizutragen, dass es allen hier lebenden Menschen besser geht.

Berichte und Informationen zur Volksgarten-Drehscheibe aus den Medien

Weitere Informationen

Volksgarten-Drehscheibe

Bürgermeister-Stellvertreterin Schröck, Stadtrat Hohensinner und Verein Sicher Leben in Graz geben zusammen mit Pfarrer Nitsche den Startschuss für zwei Sicherheitsmaßnahmen im Grazer Volksgarten

Die beteiligten Organisationen präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz die zwei ersten von insgesamt vier Maßnahmen zur Förderung der Sicherheit im Volksgarten, die ab sofort in Kooperation mit der Grazer Polizei und der Kreuzkirche in die Praxis umgesetzt werden. Mit der Initiative „Volksgartendrehscheibe“ werden junge AsylwerberInnen und Neuankömmlinge betreut und Kontakte hergestellt.

Community Policing sowie ein Volksgarten Jour fixe bilden die zweite Maßnahme. Diese regelmäßigen Treffen aller Beteiligten inkl. Anrainern dienen dazu, Probleme zu diskutieren und sie bei Polizei und Bezirksvorsteher anzubringen.

aus: Seite 13 von Kreuzkirche Aktiv Sommer 2015

Aktueller Stand Drehscheibe (August 2015):

"Es ist unglaublich, wie dankbar Migranten sind, wenn sie im fremden Land Hilfe bekommen", freut sich der Evangelische Pfarrer Paul G. Nitsche über den Erfolg der neuen Plattform. Bei der Jobvermittlung der Asylwerbenden - sie geschieht im Büro, einem Raum, den die Pfarrgemeinde Kreuzkirche-Graz bereitgestellt hat - ist sehr bald deutlich geworden, wie wichtig die Grundkenntnis der Deutschen Sprache ist. Also haben die beiden Mitarbeiter der Volksgarten-Drehscheibe begonnen, sich um Deutschkurse zu kümmern. Da es an vielen Stellen hieß "heuer kein Budget dafür mehr übrig", haben sie kurzerhand auf der Universität in Graz nach Studenten gefragt, die Migranten ehrenamtlich Deutsch und Englisch beibringen. Die Rückmeldungen waren überwältigend. Es haben sich unglaublich viele gemeldet um bei diesem sozialen Projekt in ihrer Freizeit mitzuhelfen. "Das ist wie in der Kirche. Den Raum dafür stelle ich gerne zur Verfügung", erklärt der Pfarrer der Kreuzkirche. Inzwischen gibt es für kommende Woche 50 Anmeldungen für die Deutschkurse am Montag und Mittwoch nachmittag im Areal der Pfarrgemeinde. Die Migranten sind motiviert und kommen mit Zetteln und Fragen, denn sie wollen sich hier verständigen können. - Und wenn sie erfahren, dass es kostenlos ist, ernten die Mitarbeiter der Drehscheibe ein strahlendes Lächeln. "Im Volksgarten findet man während der Deutschkurse kaum noch jemand mit Migrationshintergrund", freuen sie die Mitarbeiter der Drehscheibe.

Aktueller Stand Community Policing (August 2015):

Jeden ersten Mittwoch nachmittag im Monat, stehen ein Mitarbeiter der Polizei und ein Bezirksrat des Bezirkes Lend ab 15:30 Uhr für die Anrainer des Volksgarten Rede und Antwort. - Und sie kommen, die Anrainer, um ihre Anliegen und Beobachtungen zu teilen. Es geht um Fragen der Ordnung, der nächtlichen Ruhestörung und um den Drogenhandel. Aufgrund des direkten Kontaktes kann vieles rasch, weil auf dem kurzen Dienstweg lösbar, geklärt werden. Auch wenn nicht immer alle Sorge und Ängste aufgelöst werden können, so ist es dennoch gut, dass eine Stelle gibt, bei der darüber gesprochen werden kann. In manchen Belangen hilft auch eine Erklären der Zusammenhänge, um für manche "zu langsame" Entwicklung Akzeptanz zu schaffen. "Ich vermute, dass der Schulterschluss zwischen Polizei, Politik und Kirche in dieser Art besonders ist, und für das Vertrauen in unsere Gesellschaft unglaublich förderlich wirkt", meint Pfarrer Paul G. Nitsche. Alle gewinnen dabei: Die Migranten, die Anrainer und der Volksgarten.